Aktuell
Immer auf der Suche nach dem besten Kaffee-Aroma
Popayán, 25. September 2023
Auf unserer Dezalé-Farm begannen wir im 2015 mit dem Ersetzen der Arabica-Varietät; Variedad Colombia und Variedad Castillo durch den traditionellen Baum Var. Bourbon, seine Mutation Caturra und die neue, famose Varietät Geisha, zu ersetzen. Wir konnten damit die Tassen-Bewertung von 83-84 Punkten auf 85 und höher schrauben.
Die letzten Erntejahre waren, mit durchschnittlich 300kg grünem Kaffee,
sehr bescheiden.
Heute im September 23, sieht es aber vielversprechend aus. Der Ernte-Zyklus veränderte sich, dank des Klimawandels. Wir werden durchs ganze Jahr hindurch Früchte bekommen. Wenn die in Produktion stehenden 4000 Bäumchen je 1kg Kaffee-Kirschen heran reifen lassen, sollten wir, im nächsten Jahr 600kg grünen Kaffee von der eigenen Farm in die Schweiz schicken können.
Am 14. September verschifften wir, über den Hafen in Buenaventura, 400 Sack a 35kg grünen Kaffee (Excelso). Ueber Rotterdam wird er Ende Oktober in Basel, im InterAmerican-Lager eintreffen.
Die Früchte stammen aus 55 Farmen, alles Mittglieder der
Cooperativa Asorcafé, Inzá.
Für unsere Kleinbauern haben nur Spezialtys Zukunft
Popayán, im Januar 2021
Für unsere Kleinbauern haben nur Spezialtys Zukunft, der Preis des Standard
liegt unter dem Existenzminimum.
Bei der August-Exportation 2011 kostete der Kaffee Arábica suave an der Börse
in New York USD/lb 2.70 und heute im Januar 2021
Der Preis hat sich halbiert und damit auch die Einnahmen des Kaffeebauern.
Was ist passiert? Angebot und Nachfrage spielen.
In den Jahren 2007 bis 2010 herrschten extreme klimatischen Bedingungen.
Der Kaffee-Export Kolumbiens sank von 12Mio. Sack á 60kg Grüner Kaffee pro Jahr, auf 7.5Mio. Sack. Die Preise stiegen steil, das verlockt.
Viele Landwirte bauten ihre Bananen-, Avocado-, Zitrusfrucht- und Maisplantagen um. Auf Kuhweiden pflanzte man Coffea arábica an. Aber auch auf brach liegenden Böden wuchsen jetzt, in 120cm Abständen, Kaffeebäumchen heran. Die Federación de Cafeteros (FNC) spornt an: ´Kolumbien soll in vier Jahren 16 und in sechs Jahren 18Mio. Sack exportieren!“
Nach drei Jahren begannen die neuen Kulturen zu produzieren und im 2014 durfte Kolumbien einen neuen Rekord verbuchen. Ein Kaffeebäumchen produziert auf 1600 Metern im vierten Jahr 2kg Kaffeekirschen und das ergibt 220g Röstkaffee.
Die Farmen unserer Dezalé-Bauern sind durchschnittlich 2ha gross wo
5000 Kaffee-Pflanzen wachsen.
Im Jahr 2011 erhielten sie für ihre Jahresernte 6000 Schweizer Franken. Und heute, wo sich der Preis halbiert hat, müssten sie sich mit 3000 zufriedengeben. Ihr bescheidener Lebensstiel ermöglichte es ihnen zu leben…früher. Wer nicht expandieren konnte, ist heute aber schlimm dran!
Das Dezalé - Café de origen
Projekt bezahlt einen gerechten Preis
Wir setzen auf Preis halten und haben seit Januar 2012 diesen eingefroren.
Wir können unsren Bauern heute 65% mehr als der Markt bezahlen.
Aber nicht nur fairer Preis, der Umweltfaktor steht zuvorderst auf der Liste. Wer eine Anti-Monokultur, eine grosse Pflanzenvielfalt pflegt, wird belohnt. Nicht nur der Abnahmepreis, sondern auch die Abnahmemenge erhöht sich.
Dezalé schickte im Jahr 2020 653 Sack á 35kg grünen Kaffee in die Schweiz
55 Projektmitglieder sind auf der Ostseite der Cordillera Central in der Inzá Region zu Hause. Die Kaffeebauern von Inzá sind durch die Cooperativa Asorcafé organisiert.
47 Pflanzungen liegen beidseits des Rio Negro Tals und 8 im Rio Ullucos Tal in Guanácas einem Resguardo Indígena Indianer-Reservat. Die Anbauhöhe liegt zwischen 1700 und 2000 Metern.
Von der eigenen Dezalé-Farm in Popayán-Samanga (2000 Meter Höhe) konnten
16 Sack in die Schweiz exportiert werden.
Der Klima-Effekt El Niño / La Niña
Popayán, 25. September 2023
Seid Juli installierte sich El Niño, es löst drei Jahre La Niña ab, welches viel Regen und kühle Tage brachte.
El Niño bewirkte von Juni bis Ende August 2014 einen heissen und sehr trockenen Sommer. Das ganze Jahr 2015 war zu warm und die Niederschlagsmenge lag weit unter der Durchschnittsmenge. An der Karibikküste, im Magdalena- und Cauca-Tal, in los Llanos verdursteten viele Tiere. Im Departement La Guajira war es besonders schlimm. Ein paar Tausend Rinder und Milchkühe erlagen der Trockenheit!
Kolumbien ist ein Land der Gegensätze.
Nicht überall hatte sich das trockene Klima installiert. In unserem Departement Cauca erhielt die Ostflanke der mittleren Andenkette sehr viel Regen. Für unsere Bauern in Inzá, im Paéz-Tal wurde das Kaffeetrocknen zu einem Kunststück.
Auf unserer eigenen Dezalé-Farm regnete es von Oktober 16 bis Juni 17 so viel, dass sich der untere flachere Teil, die Waldregion in ein Sumpfbecken von einer Hektare Grösse verwandelte.
Das Wassermangel-Problem ist hausgemacht.
Früher als unser Planet weniger stark besiedelt war, als dort, wo heute Intensiv-Viehweiden, riesige Zuckerrohr- und Reis-Hochleistungsplantagen stehen, noch Bambus-Kulturen und Wälder mit einer grossen Baum-Vielfalt vorherrschten, richteten Klimaextreme keinen Schaden an. Die kleinen Landwirtschaft-Betriebe mit Gemüsegarten, Bananen, Zitrusfrüchten und sonstigen edlen Frutas tropicales, mit Maniok, Cacao oder Café, integrierten sich wunderbar.